Unsere lieben Mitbewohner (:
Wie es dazu kam, dass wir mal wieder in Canberra gelandet sind...
Die Tiere waren super – einige
vielleicht leicht verrückt, aber das konnten wir mit unserem
unglaublichen Ausmaß an Normalität verkraften. Die Umgebung war
auch ganz nett, wenn auch vielleicht ein kleines bisschen von der
Außenwelt isoliert. Ebenso war an der allgemeinen Atmosphäre nichts
auszusetzen.
Bis eines fürchterlich grausigen
Tages, an dem Gewitterwolken herniederzogen und die vier Hunde, die
Susan besaß, bellten (überhaupt gar keine Übertreibung!), die
Stimmung kippte. Wieso, wissen wir selbst nicht so recht. Von da an
nistete sich in unseren Köpfen der Gedanke, den Hof zu verlassen,
ein. Aufgrund unseres nicht vorhandenen Transportmittels und der
Schwierigkeit, kurz vor Weihnachten eine günstige Unterkunft zu
finden, beschlossen wir aber, auszuharren.
Hatte auch eine Weile ganz gut
funktioniert, bis zu dem fürchterlich grausigen Tag, an dem
Gewitterwolken herniederzogen und Susans Hunde bellten (stilistische
Einmaligkeit!). Der Tag, an dem unsere manchmal ein wenig launische,
gelegentlich unlogisch handelnde und nur aufs Seltenste vollkommen
grundlos bitterkaltes Ambiente hervorrufende Susan das Fass zum
Überlaufen brachte. Mit einer wundervoll elegant geschwungenen
Hasstirade auf die ach so mangelhafte Ausführung der uns
aufgetragenen Arbeiten. Gut, ganz so furchtbar war es nicht, aber man
hätte meinen können, dass sie uns mit zwei 5-Jährigen verwechselt
hat, die was Blödes angestellt haben. Nur dass wir weder zwei 5-Jährige
sind noch etwas Blödes angestellt haben. Also war unser
einstimmiges, unausgesprochenes Fazit: Packen und weg!
Wir riefen einen lieben, netten
Bekannten an, der uns schon vor 3 Wochen mitten ins Nirgendwo
gefahren hatte, und baten ihn, uns abzuholen. Unglaublich
hilfsbereit, wie er ist, erbot er sich sofort, uns wieder zurück
nach Canberra zu holen, unter der Bedingung, dass wir eine Bleibe für
die nächsten Nächte haben. Glücklicherweise haben wir über airbnb
tatsächlich eine preislich machbare Unterkunft gefunden, an die wir
sofort eine Nachricht geschickt haben. Natürlich würden wir zwei
mit unermesslichem Verstand Begabten niemals auf die Idee kommen,
ohne sichere Zusage unsere bisherige Bleibe aufzugeben.
Logischerweise folgt daraus, dass wir auch niemals eine Nacht lang
mit all unserem Gepäck in Canberra verbringen würden. Wo könnte
man sich da auch groß aufhalten? Das McDonalds hat entgegen der
Auskunft im Internet ab ca. 23 Uhr geschlossen, die Innenstadt ist
nach Angaben beliebiger Passanten nachts seeehr gefährlich (in einer
bedeutenden Metropole wie Canberra ist das natürlich äußerst
glaubwürdig! Nicht, dass man hier das Gefühl hätte, dass alle
Menschen, böse Banditen und sonstiges Pack eingeschlossen, gegen 23
Uhr nach Hause gehen.. Nightlife pur!) - und es käme für uns
keinesfalls infrage, uns mit all unseren Sachen in eine abgelegen
Ecke hinter einem Gebäude zu krümeln und eine ganze Nacht dort
auszuharren. Nein, nein, wir hatten natürlich eine Unterkunft, ab
dem Abend, an dem wir von einer gewissen Farm „geflohen“ sind,
bis in unbekannte Zukunft.
Unser weiterer Plan lautet nämlich
folgendermaßen:
Job suchen
Job finden
Viel Geld verdienen und
unermesslich reich werden
Einen riesigen, luxuriösen
Transporter kaufen
Mit unserer Reise durch Australien
endlich fortfahren, allerdings nur noch in 5-Sterne-Hotels logieren
Privatjet kaufen und euch, sollten
wir uns eine Villa kaufen und hier bleiben, in regelmäßigen
Abständen besuchen kommen
Berühmt werden
Uns ein großes Stück Land kaufen
und einen Känguruh-Streichelzoo eröffnen, in dem hilfsbedürftige
Känguruhkinder liebevoll aufgezogen werden
Eine Selbsthilfegruppe mit
Antiaggressionstherapie für extrem boxwütige Känguruhs eröffnen
Einen Riesenspielplatz für Koalas
und...
… Ähm... Wir schweifen ab. Also,
schlussendlich kann man zusammenfassend sagen: Wir sind mal wieder in
Canberra! Jippie-Ya-Yeah!
Liebe Grüße an alle, die in so fürchterlich langweiligen und öden
Städten wie Gaggenau oder Kuppenheim rumhängen. Canberra ist
totaaaal toll, hier passieren jeden Tag unglaubliche, weltbewegende
Dinge. Zum Beispiel gestern! Da ist... Oh. Da ist nichts passiert.
Naja. Wir haben euch lieb!
Ein Hoch auf McDonalds und sein Free Wi-Fi
Ooooh, aaaaaah, Weihnachtsstimmung!